29.6.2023

Fünf gute Gründe für den Religionsunterricht

1. Lebensnah. Religionsunterricht ist das kleine Fach der grossen Fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Wer oder was ist Gott? Hier findet Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens statt. In Zeiten, in denen wir im andauernden Krisenmodus leben, hilft der Unterricht Kindern und Jugendlichen dabei, ihre eigenen Fragen und Ängste zu formulieren.

2. Kritisch. Christlicher Religionsunterricht ist ein Fach, in dessen Zentrum die Bibel und die mit ihr verbundene Rede von Gott stehen. Der Unterricht macht mit christlichen Gedanken und Überzeugungen bekannt und organisiert eine kritische Auseinandersetzung damit. Hier bietet der Unterricht eine Kontaktfläche, manchmal auch eine Erstbegegnung mit Religion.    

3. Persönlichkeitsbildend. Schule begleitet Heranwachsende bei ihrer Identitätssuche und Identitätsbildung. Wer bin ich? Warum bin ich so und nicht anders? Wie will ich mit anderen zusammen auf unserer Erde leben? Die Perspektive, dass ein Mensch mehr ist als seine Leistung, hilft sowohl im Umgang mit Gelingen und Erfolg wie auch mit Schuld und Scheitern.

4. Relevant. Das Christentum in seinen Konfessionen gehört zu den Kräften, die die europäische Kultur massgeblich geprägt haben. Eine Auseinandersetzung mit ihren Einflüssen auf Kunst, Kultur und Gesellschaft gehört zu einer grundlegenden Bildung dazu, um die kulturellen Wurzeln der Gesellschaft zu erkennen und zu verstehen.

5. Dialogfähig. Religiöses Wissen und Verstehen hilft, die eigene, christlich geprägte Kultur zu kennen. Zudem befähigt es, in einer multireligiösen und multikulturellen Welt dialogfähig und offen zu bleiben.

Dr. Barbara Hanusa
Religionspädagogik in der Schule


Bild: Aus Freiraum online Nr. 6, Gottesnamensgebung (Birgit Nass, Barbara Hanusa, Lennart Nass)